Wölfe im Wolfcenter Dörverden (15.02.2014)

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir freuen uns, das Sie sich für die erste Ausgabe von Barney`s Wolfzeitung interessieren.

Sie fragen sich sicher, was Sie hier erwartet und was diese Wolfszeitung bezwecken möchte.

Fangen wir doch einmal folgendermaßen an....

"Da kann ich meine Kinder ja nicht mehr in den Wald lassen!"

So der Ausspruch einer Besucherin, als Sie die Bilder und die Dokumentation über Wölfe betrachtete. Wir sind auf der Vier-Tage-Galerie im Famila Einkaufsland in Wechloy, auf der ich bereits zum zweiten Mal Fotos von Wölfen ausstelle. An den Bildern gehen nicht nur Menschen vorbei, die sich für Wölfe interessieren, es kommen auch Besucher des Einkaufszentrums zu uns, die mit dem Wolf lieber nichts zu tun haben wollen. Es sind Menschen, die gar nicht oder nur selten einen Tierpark besuchen und sicher nicht zu einer Veranstaltung zum Thema Wolf gehen würden.

Doch auch die Besucher der Tierparks in denen es Wölfe gibt, wissen meist nur sehr wenig über das Leben der Wölfe. Sie interessieren sich für den Wolf und wollen mehr darüber erfahren, wie Wölfe wirklich sind und sie sich ihm gegenüber verhalten sollen.

Was möchte Barney's Wolfzeitung erreichen?

Wer sich im Internet über Wölfe informiert, wer durch Literatur Fachwissen vermittelt bekommt oder wer Tierparks mit Wölfen besucht, wird eines feststellen, es gibt kaum ein anderes Wildtier mit einem derart kontroversen Image und größerer Beachtung in Deutschland.

In der frühen Menschheitsgeschichte war das Wolfsbild stets positiv - er strahlte Stärke, Macht und Schutz des eigenen "Rudels" aus (Promberger (2010): S. 6). Als der Mensch jedoch vor mindestens 15.000 Jahren den Wolf zu domestizieren begann, änderte sich dieses Bild. Heute ist der Wolf Bestie, Mythos, Nahrungskonkurrent, Satan, Bruder oder einfach nur ein wildes Tier. In Kinofilmen wird er fast ausschließlich negativ als böses Raubtier oder Werwolf dargestellt. Ähnliches gilt für seine Rolle in Märchen oder Mythen. Im Gegensatz dazu wird er vor allem in alten Sagen als Symbol von Kraft und Macht dargestellt.

In vielen meiner Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen wurde eines immer wieder deutlich: alle haben Angst, wie es mit den Wölfen in Deutschland weiter geht. Während z.B. Jäger Angst um ihre Jagdbestände haben, fürchten sich Biologen und Wolfsbefürworter vor der Bejagung des Wolfes. Viele Schäfer haben Angst um ihre Existenz und die Bevölkerung Angst vor der Ungewissheit, wie gefährlich der Wolf für sie werden kann. Ein Großteil der Angst kommt aus der geschichtlichen Entwicklung und deshalb ist es umso wichtiger sachlich aufzuklären. Je mehr Wissen und Klarheit geschaffen werden kann, desto mehr schwindet die Angst.

Auf Barney`s Wolfzeitung sollen Sie, liebe Leser, sich aufgehoben und verstanden fühlen. Ja, ich selbst befürworte es sehr, dass Wölfe bei uns wieder heimisch werden. Nichtsdestotrotz möchte ich mich umso mehr Ihrer Sorgen und Ängste annehmen, sie verstehen und sachlich aufklären. Dabei bleibt jegliche Polemik und unberechtigte Kritik außen vor, wie man sie leider häufig in den Foren im Internet findet.

Verstehen, bewerten, auseinandersetzen und handeln, das ist es, was zu tun ist, um Ängste zu beseitigen.

Daniela Wulff                                     Uwe Haesihus
Chefredakteurin                                Herausgeber