Eine der dunkelsten Seiten des Mittelalters war die Zeit der Hexenverfolgung. Die ersten Prozesse gegen Hexen fanden zwar schon um 1 000 n. Chr. statt, die Spitze der Hexenverfolgung war jedoch ca. im 17. Jahrhundert. Vereinzelt gingen kleine Prozesse sogar bis zum Ende des 19. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden zunächst Frauen, später aber auch Männer und sogar Kinder ab 4 Jahren verfolgt und zum Großteil auch getötet.
Allgemeines
Der Grund warum so viele Menschen umgebracht wurden, war die Tatsache dass die Menschen früher noch sehr ungebildet waren und sich viele Dinge nicht erklären konnten. Man suchte nach der Ursache für Naturkatastrophen oder nach einem Sündenbock für Missernten, wenn Seuchen ausbrachen oder die Tiere der Nachbarschaft ständig krank waren. Die angeblichen Hexen wurden beschuldigt, mit dem Teufel oder einem Dämon in Verbindung zu stehen, wodurch angeblich die schrecklichen Dinge in einem Ort hervorgerufen wurden.
Eine Frau konnte wegen Hexerei angeklagt werden, nur weil sie sich seltsam benahm oder weil sie einen schlechten Ruf hatte. Tatsächlich könnten die ersten "Hexen", die vor Gericht standen, eine gewisse Ähnlichkeit mit den Vorstellungen von Märchenhexen gehabt haben. Es waren oft ältere, teilweise behinderte, zurückgezogen lebende Frauen. Allein die Tatsache, dass sie beispielsweise alleine in einer Hütte am Waldrand lebten und sich nicht oft im Dorf sehen ließen, reichte um sie anzuklagen.
Ob man als Hexe angeklagt wurde oder nicht, lag oft auch daran, was für einen Beruf man ausübte. Wenn man beispielsweise in ganz normalen Verhältnissen lebte, als Hebamme arbeitete und sich mit Kräutern und Heilverfahren verstand, konnte man schnell als Hexe bezeichnet werden. Wenn man aber als Nonne im Kloster lebte und sich auf das Gleiche verstand, konnte man auch als Heilige betitelt werden.
Auffallend ist, dass der Großteil aller Hexenprozesse im deutschsprachigen Europa stattfanden.
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