Nikolaus von Myra, der "heilige Nikolaus" wurde ungefähr im Jahr 286 in Patara geboren und ist einer der ersten Nichtmärtyrer, die heilig gesprochen wurden. Er gilt als Schutzpatron der Seeleute. Legenden erzählen, als Bischof von Myra habe er Seeleute nach dem Kentern von Schiffen vor dem Ertrinken gerettet. Drei zu Unrecht zum Tod Verurteilte wurden durch Bischof Nikolaus gerettet, indem er das Schwert des Henkers abwehrend ergriff. In einer großen Hungersnot in Myra konnte Bischof Nikolaus die Bevölkerung durch seine Gebete retten.
Der Todestag von Nikolaus von Myra ist ebenso wie sein genaues Geburtsdatum nicht genau bekannt, den Aufzeichnungen nach war sein Ableben im (um das) Jahr 350.
Gedenktag: 6. Dezember
Namenskunde Nikolaus
Nikolaus als Vorname stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt:
der Sieger über das (aus dem) Volk
Nikolaustag 6. Dezember
Das Brauchtum am Nikolaustag entstammt der Nikolauslegende. Das Auftreten des hl. Nikolaus als segensreicher Wohltäter wird seit dem 17. Jahrhundert in der Tradition des Schenkens durchgeführt.
Wer war der Heilige Nikolaus ?
Als Helfer in (fast) allen Situationen gilt der hl. Nikolaus. Die Legende erzählt, dass er unschuldig zum Tode Verurteilte gerettet hat, Kinder vor dem Tod bewahrt, die Ernten vervielfacht hat und neben vielen anderen Taten Seeleuten in Not half.
Als Gabenbringer für Kinder gilt der Hl. Nikolaus seit dem 16. Jahrhundert.
Der hl. Nikolaus gilt u.a. als Patron der Kinder, alter Menschen, der Feuerwehr, der Pilger und Reisenden, der Gefangenen, der Kaufleute, Bäcker und Wirte, der Schiffer, Matrosen, Fischer, Bauern, für glückliche Heirat und Wiedererlangung gestohlener Gegenstände und gegen Wassergefahren, Seenot und Diebe.
Nach einer Bauernregel heißt es: "Regnet es an Nikolaus, wird der Winter streng, ein Graus
Entwicklung
Das älteste Nikolaus-Brauchtum stammt aus dem Mittelalter und ist älter als die Nikolaus-Verehrung: das Kinderbischofsspiel. Das vorreformatorische Brauchtum, der Wurf- oder Streuabend und das Einlegebrauchtum, verbunden mit dem Nikolaus-Schiff, werden nach der Reformation durch das Einkehrbrauchtum abgelöst. Wer weiß heute noch, dass unser Schenken zu Weihnachten vom Nikolaus-Brauchtum her stammt und dass die Nikolaus-Begleiter Höllengestalten sind?
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Einlegebrauch des heiligen NikolausWurf- oder Streuabend
Als Vorläufer des Einlege- und des Einkehrbrauches wurden am Nikolausabend Äpfel, Nüsse, Gebäck und Süßigkeiten in einen Raum geworfen, in dem sich die Kinder der Familie aufhielten oder aber über Nacht Geschenke ausgelegt. Später wurden die Geschenke wohl in die Schuhe gesteckt, die Futter für den Esel des heiligen Nikolaus enthielten. Das Nikolaus-Schiffchen war einen von den Kindern gebastelter Gabenteller. Auch wurden im Haus Strümpfe zu diesem Zweck aufgehangen. Als Nikolaus-Schiff oder Schiffchensetzen wurde der mindestens seit dem 15. Jahrhundert bekannte Brauch genannt, aus Papier Nikolaus-Schiffchen zu basteln, in die der Heilige seine Gaben legen sollte.
Einkehrbrauch des heiligen Nikolaus
Nachdem das Nikolausfest durch die Reformation als Kinderbeschenktag obsolet geworden war, reagierte die Gegenreformation, indem sie dem Fest ein katechetisch-pädagogisches Gepräge gab. Nikolaus und Gefolge kehrte in jedes Haus mit Kindern ein und examinierte diese. Abgefragt wurde, ob die Kinder ihre Gebete verrichtet hatten und den Anordnungen der Eltern gefolgt waren. Die Guten wurden belohnt und die Säumigen verwarnt. Nicht zu verkennen ist, dass hier im Brauchtum die kirchenrechtlich vorgeschriebene Visitation des Bischofs in einer Pfarrgemeinde zum Vorbild des Einkehrbrauchs wurde. Der Einkehrbrauch hat durch die vielfach komödienhafte Inszenierung und die Ausnutzung als „Angstmacher” gelitten. Dennoch hat sich der Einkehrbrauch nicht überlebt, vielerorts wird er noch inszeniert.
Schenken
Während heutzutage das Schenken fast so etwas wie eine Pflicht, Statusverteidigung oder Selbstdarstellung zu sein scheint, hatte das Schenken früher - wenigstens im Ansatz - Symbolcharakter: Den Armen schenkte man existentiell Notwendiges und - damit sie mitfeiern konnten - etwas zum Essen und Trinken. Der Kreis der Armen, für den oft vor dem eigentlichen Fest gesammelt wurde (Christkindl einläuten), wurde ab der Reformation um die Kinder erweitert, deren Kinderbeschenktag zu Nikolaus damit entfallen sollte. Bis zur Reformation schenkten Erwachsene sich untereinander nichts, außer daß der Dienstherr verpflichtet war, seinen Dienstboten eine Kleinigkeit zu schenken. Das Beschenken der Erwachsenen untereinander begann erst mit dem Verständnis von Weihnachten als Familienfest.
Schiffchenbauen
Nikolaus-Schiff
„Schiffchensetzen” wurde der mindestens seit dem 15. Jahrhundert bekannte Brauch genannt, aus Papier „Nikolaus-Schiffchen” oder „Nikolaus-Schiffe” zu basteln, in die der Heilige seine Gaben legen sollte. Hintergrund für diesen Brauch dürfte das Schifferpatronat des Heiligen sein, vielleicht aber auch die Sinnbildlichkeit des Schiffchens für die Kirche, die sich aufdem Weg zum Endhafen, dem Himmel, befindet. Das Nikolaus-Schiffchen wurde später durch den Stiefel, Schuh und Strumpf und dann den Gabenteller abgelöst.
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