Bukarest- Empört schlagen Europas Tierschützer Alarm. In dem vom „hundefeindlicher Hysterie“ geplagten Rumänien drohe ein Massaker ungekannten Ausmaßes, lautet die Warnung der Vierbeiner-Lobby. Rumäniens Bevölkerung werde durch die populistischen Aussagen führender Politiker aufgehetzt und zu „Gewalttaten angestachelt“, klagt die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Doch auch die Proteste heimischer Hundefreunde vor dem Parlament hatten in dieser Woche keinen Effekt: Mit überwältigender Mehrheit gaben die Volksvertreter herrenlose Straßenhunde zur Tötung frei.
Verwilderte Hundemeuten, die am helllichten Tage durch die Straßen der Großstädte ziehen, sind in allen Metropolen auf dem Balkan ein vertrautes Bild. Doch in der Krise hat sich die Zahl ausgesetzter Streuner trotz der von westeuropäischen Tierschutzaktivisten finanzierten Kastrationsprogramme sprunghaft vermehrt. Allein in Rumäniens Hauptstadt wird die Zahl der Streuner wieder auf 65 000 geschätzt. Täglich werden 40 Bukarester gebissen.