Neuer Tag Online

X

  Einloggen
  Login
Logge dich mit deinem Login-Namen und Passwort ein, um Zugriff auf alle Skrippy-Funktionen zu bekommen.
Klicke hier um dich neu zu registrieren oder hier falls du dein Passwort vergessen hast.
    • Benutzername
Neuer Tag Online Erstausgabe
Erste Seite
Impressum SCHLIESSEN

Projektliste SCHLIESSEN

  Autorenprofil
Visitenkarte des hauptverantwortlichen Autors:

Online-Zeitung
kostenlos erstellen
  Melden
  Inhalt melden
Mit diesem Formular kannst du objektiv bzw. rechtlich unangebrachte Inhalte auf dieser Seite an die Moderation melden.
  Teilen

Folgende Zeitungen aus der Rubrik

Politik

,

Lokales

,

Sport

könnten dich interessieren

Hier mal die ersten Gedanken für eine unabhängige Betrachtung eines Themas, das sicher viele Menschen auch in unserer Region beschäftigt.

Prof. Dr. Christoph Lütge

Professor für Wirtschaftsethik an der TU München

Die sieben Moralirrtümer in der Flüchtlingskrise

In der derzeitigen Flüchtlingskrise wird viel von Moral und humanitären Gründen gesprochen. Lässt sich die derzeitige Politik der Regierung Merkel, die Grenzen derart weit zu öffnen, moralisch begründen? Als Ethiker habe ich mir die Argumente näher angesehen - und glaube nicht an eine solche Begründung.

Vielmehr herrschen folgende sieben Moralirrtümer vor:

1. Auch wenn die meisten anderen EU-Länder kaum oder wenige Flüchtlinge aufnehmen, muss Deutschland das aus moralischen Gründen tun, unabhängig vom Handeln der anderen.

A: Dieses Argument übersieht, dass jede - rechtliche wie moralische - Forderung Grenzen kennt. Alter Grundsatz beim Feuerschutz oder auch beim Druckabfall im Flugzeug: Zuerst Eigenschutz, dann Fremdschutz.

Das ist in der Ethik nicht anders: In der Bibel steht: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst - aber nicht mehr als dich selbst. Mit Überforderung ist niemandem gedient, auch nicht den Flüchtlingen, unter denen falsche Hoffnungen geweckt werden, die zu tödlichen Konsequenzen führen können.

2. Deutschland muss so viele Flüchtlinge aus moralischen Gründen aufnehmen, weil auch viele Deutsche zum Kriegsende aus den Ostgebieten geflüchtet sind.

A: Sowohl die Flüchtlinge aus den Ostgebieten als auch die Deutschen im übrigen Landesgebiet waren als Deutsche mitverantwortlich für den Krieg, der letztlich in der Vertreibung endete. Sie wären auch nicht anderswo aufgenommen worden.

Das aber ist in keiner Weise vergleichbar mit der derzeitigen Situation. Falls es eine Mitverantwortung Deutschlands für den syrischen Bürgerkrieg gibt, ist sie allenfalls sehr schwach und nicht ausreichend, die derzeitige Politik zu begründen.

In manchen Fällen nahmen Staaten Flüchtlinge aus anderen Ländern auf, für deren Schicksal sie in der Tat stärker mitverantwortlich waren: So nahmen die USA viele Flüchtlinge aus Vietnam auf, da sie sich für deren Schicksal zu Recht als (mit-) verantwortlich ansahen.

3. Wir haben als Deutsche generell eine besondere moralische Verpflichtung.

A: Wir haben, wie Richard von Weizsäcker in seiner berühmten Rede 1985 sagte, eine besondere Verantwortung. Aber wem gegenüber?

Wir haben eine besondere Verantwortung, darauf zu achten, dass manche Dinge nicht wieder passieren. 1999 wurde die Bundeswehr daher mit der Begründung "Nie wieder Auschwitz" in den Kosovo-Krieg geschickt - mit klarer Begrenzung der Mission. Aber hat Deutschland gegenüber Notlagen in der ganzen Welt eine solche, sogar noch viel weitergehende Verantwortung?

Aus dem grundsätzlichen Bestehen einer Verantwortung kann man nicht ableiten, dass man Weltverbesserer in Sachen Moral spielen sollte. Auch in der Überhöhung einer moralischen Haltung liegt Arroganz.

Übrigens: wenn Deutschland eine solche besondere Verantwortung hätte - so könnte man sie keinesfalls von anderen einfordern. Europäische Partner wären hier somit zu überhaupt nichts verpflichtet - eine Konsequenz, die wohl kaum jemand ziehen wollen wird.

4. Deutschland muss so viele Flüchtlinge aufnehmen, damit es stärker multikulturell wird.

A: Es gibt gute Argumente für Multikulturalismus, der sowohl eine Gesellschaft voranbringen als auch ökonomisch produktiv sein kann. Seltsam mutet allerdings an, dass Angela Merkel zwar Flüchtlinge aufnehmen will, andererseits aber eine multikulturelle Gesellschaft ablehnt. Ein eklatanter Widerspruch.

5. Deutschland muss aus moralischen Gründen Solidarität von den europäischen Partnern einfordern.

A: Aus rechtlichen Gründen wären die europäischen Partner zwar verpflichtet, ihre Anteile an Flüchtlinge aufzunehmen. Allerdings hat Merkels Beschluss zur Öffnung der Grenzen selbst gegen europäisches Recht verstoßen.

Wir können die Einhaltung also nicht von unseren Partnern erwarten. Es kommt hinzu: Solidarität moralisch einzufordern, ist kaum einseitig möglich, gerade wenn die anderen Partner diese Solidarität ihrerseits von Deutschland gar nicht verlangen.

Es kommt hinzu, dass zumindest einige dieser Partner (UK, Frankreich) in der Vergangenheit viele Immigranten aufgenommen - teilweise als Verpflichtung gegenüber ihrer kolonialen Vergangenheit, nicht einfach nur aus humanitären Gründen.

6. In Notlagen darf man nicht lange reden, sondern muss schnell handeln.

A: Grundsätzlich zwar ja. Echte Notlagen erfordern schnelles Handeln. Gerade wenn sie länger andauern, erfordern sie aber auch, dass man gegen ihre Ursachen vorgeht.

Das fängt zuallererst damit an, dass man die richtigen Signale nach außen hin setzt - und nicht, dass man solche Signale gibt, die zur weiteren Verschärfung des Problems beitragen.
(Notlagen ohne Ende in Sicht sind von anderer Qualität als kurzfristige.)

7. Bilder mit Mauern und Zäunen aus Deutschland würde keiner verstehen.

A: Man muss es, glaube ich, so hart sagen: wer so argumentiert, hat nicht verstanden, wie sich die Welt verändert hat. Die Welt würde sehr wohl verstehen, dass Deutschland so handeln muss - auch, weil es die anderen tun.

Die Welt verlangt von uns, mehr Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört aber auch, so ungern man das wollen mag, mehr Härte in manchen Fragen zu zeigen. Das wünschen sich viele europäische Partner, nicht nur in Osteuropa, sondern auch in Frankreich oder Schweden.

Deutschland kann nicht alle Probleme der Welt lösen. Das ist nichts anderes als moralische Überheblichkeit. Und es ist schlicht nicht durchzuführen.

Wir sind nicht die moralische Weltpolizei.

Neuer Tag online

Online-Zeitung

       Erstausgabe

Lokal - Aktuell - Unabhängig

08.01.2016
Lade Seiteninhalt...



Das könnte dich auch interessieren: ONLINE Zeitungen - neue und beliebte Artikel aus dieser Rubrik


Starke Bildungsgänge
Portfolio

Die Schule Dr. Otto Schlein hält für viele Berufe die passende Antwort auf einen Ausbildungsplatz bereit. Die BbS IV steht dabei auf drei stabilen Säulen. Gegründet wurde sie in erster Linie für Gesundheitsberufe, hierbei werden vom Bademeister über zahnmedizinische Assistenten, bis zur zweijährigen Fachoberschule jeder ...

Vom 08.03.2019 20:12 Uhr    Verlag: Hendrik


In eigener Sache
Online Zeitung Himmelried

Alle Aktivitäten der IG-WER wurden mit sofortiger Wirkung eingestellt. Dazu gehört auch die Erscheinung der Online-Zeitung von Himmelried. Die Kontakte zu den Verfassern der Artikel wurden alle aufgelöst.1. Februar 2019 Christian Brenner und Monika Fischer

Vom 24.01.2019 08:13 Uhr    Verlag: Zeiitung Himmelried


Bürgerkrieg
Widerstand der SS

EntstehungsgeschichteÜber eine TV-Adaption von Philip K. Dicks Das Orakel vom Berge, englischer Originaltitel: The Man in the High Castle, gab es schon einige Jahre Verhandlungen mit verschiedenen Produzenten und Sendern. Vorangetrieben wurde das Projekt vom Produzenten und Regisseur Ridley Scott, der mit dem Kinofilm Blade Runner bereits einen ander...

Vom 22.01.2019 10:51 Uhr    Verlag: NeueNews


EUROPAWAHL
Warum FAMILIE?

FAMILIE – weil unsere Kinder und Enkelkinder in Frieden, Freiheit und Wohlstand aufwachsen sollen.FAMILIE – damit Europa zukünftig sozial ausgerichtet und geeint ist und dabei die nationalen Identitätenerhalten bleibenFAMILIE – für ein Europa der Möglichkeiten und Chancen, ausgerichtet an unseren christlichen Grundwer...

Vom 11.01.2019 00:30 Uhr    Verlag: Familien-Partei Deutschlands


Underground Autohandel
Der Autohändler ihres Vertrauen

Aktuelle Fahrzeuge Zuverkaufen:Benefactor DubstaKM 60|Diesel|Tüv|Spoiler,Xenon,Fensterfarbe,Felgen 14|Wert: 63000$ Verkauf: 50000$Dinka BlistaKm 250|Benzin|Tüv|Fensterfarbe 2,Frontschürze 1,Auspuff 1,Seitenschweller 1,Felgen 44|Wert: 20900$ Verkauf: 13000$Ubermacht Oracle2Km 1100|Diesel|Tüv 23.1|Turbo,Felgen8,Fensterfarbe2,GPS| Wert: 5...

Vom 08.01.2019 10:18 Uhr    Verlag: Los Santos Media AG