Der Tod eines Schülers ist für alle Betroffenen, ob Lehrkräfte oder auch für Mitschüler ein großer Schock. Jeder Lehrer hofft insgeheim, dass ihm so etwas nicht passiert. In diesem Jahr haben wir an der Freiherr-von-Ickstatt-Realschule den Todesfall zu beklagen. Marc war seit längerer Zeit schon an Leukämie erkrankt und im Schuljahr 2016/17 nicht mehr im Unterricht. Seine Klasse hatte ihm zum Weihnachtsfest eine Karte geschrieben mit den besten Wünschen für seine Gesundheit. Alle hatten doch gehofft, dass er irgendwann wiederkommt. In einer Religions- bzw. Ethikstunde nahmen sie sich Zeit für Rituale der Verabschiedung - sie hörten ruhige Musik, schrieben Worte des Abschieds auf Karten und bemalten Steine mit Symbolen der Trauer oder auch der Hoffnung. Anschließend bauten sie mit den beiden Lehrkräften im Erdgeschoss einen Trauer-Tisch mit den Steinen, Blumen und einem Bild von Marc auf. Der Abschluss der Trauerarbeit war ein Besuch von Marcs Mutter und seiner Schwester am 24. Mai - einen Tag vor dem Fest Christi Himmelfahrt. Beide erzählten sie von Marc, seiner schweren Krankheit, aber auch von seiner Kraft. Das Gespräch mit der Klasse war ihnen ein besonderes Anliegen, um jungen Menschen klar zu machen, wie wichtig es ist, sein Leben auch in schweren Tagen immer noch positiv zu sehen und den Mut nicht zu verlieren. Zusammen hörten alle noch einmal Marcs Lieblingslied und aßen seinen Lieblingskuchen. Mit vielen guten Worten des Abschieds ließen dann die Schüler Luftballons mit Karten in den Himmel steigen. "Loslassen, aber nicht vergessen!" war die Devise, denn Marc bleibt in den Herzen der Menschen, die ihn gemocht haben.
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Die Trauersteine der Schüler liegen am Grab.
Das Fest Christi Himmelfahrt sagt uns, der Blick zum Himmel ist nicht schlecht, solange er uns nicht daran hindert, für unser Leben hier zu sorgen und Verantwortung zu übernehmen. Wir dürfen darauf vertrauen, dass der Satz Jesu auch für uns heute noch gilt: "Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
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