Harry Potter verdankt seine große Berühmtheit vor allem seinem zweimaligen Sieg über einen der gefährlichsten Schwarzen Magier aller Zeiten. Zauberern und Hexen auf der ganzen Welt war sein Name bereits in seinem Baby-Alter ein Begriff, als er Voldemorts Todesfluch überlebte. Aber nicht alle waren in jenen Zeiten von ihm begeistert. Tatsächlich hatte er auch nicht nur unter den Anhängern des Dunklen Lords seine Widersacher. Vor allem, als er damit begann und darauf beharrte, die Rückkehr Voldemorts im Juni 1995 zu verkünden, wurde er zu einer ziemlich umstrittenen Gestalt in der Zauberergemeinschaft und sogar verunglimpft. Auch Zaubereiminister Cornelius Fudge gab sich große Mühe, jene unerfreulichen Tatsachen zu ignorieren, und unternahm Schritte, gegen das vorzugehen, was er als Verschwörung von Albus Dumbledore zu Übernahme seines Postens betrachtete. |
Aus diesem Grund hat er Mitte des Jahres 1995 unverzüglich begonnen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Kontrolle des Ministeriums über Dumbledore und Hogwarts auszuweiten. Zu diesen Maßnahmen gehörte auch, im darauffolgenden Schuljahr seine Erste Unterstaatssekretärin Dolores Umbridge als Lehrerin in Hogwarts einzuschleusen. (Dass dies auf dem Posten des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste geschah – welche seinerzeit durch Voldemort verflucht war und von niemandem länger als ein Jahr durchgehalten werden konnte -, sollte sich später auch mit zu ihren Ungunsten auswirken.) Seine erste Begegnung mit Umbridge hatte Harry bereits im Verlauf seiner Anhörung im August 1995 wegen des Einsatzes seines Patronus-Zaubers in Little Whinging; dort hatte sie für seine Verurteilung gestimmt. In Hogwarts nutze sie die Gelegenheit, Harry für seine Verstöße gegen ihre Vorgaben und Ansichten nachhaltig zu bestrafen. (Fortsetzung Seite 2) |
Pünktlich am 1. September ging es für viele junge Hexen und Zauberer wieder auf nach Hogwarts. Am Londoner Bahnhof Kings Cross herrschte reger Betrieb, und wie immer musste man aufpassen, bei den Muggeln nicht allzu sehr aufzufallen. Und auch am Gleis 9 ¾ ging es stürmisch zu. Koffer und Gepäckwagen wurden eilig durch die Gegend geschoben, Eltern und jüngere Geschwister wurden noch ein letztes Mal umarmt, und die Schulfreunde mussten natürlich auch alle begrüßt werden. Denn schließlich hatten sich die meisten von ihnen den Sommer über nicht gesehen. Am meisten aufgeregt waren natürlich die neuen Erstklässler, die an diesem Morgen zum ersten Mal durch die magische Mauer gesprungen sind. Manche von ihnen waren zwar schon einmal wegen ihrer älteren Geschwister mit am Gleis, aber sind noch nie selbst mit nach Hogwarts gefahren. So war es zum Beispiel auch für die 11-jährige Julia ein ganz besonderer Tag. Denn sie ist ein Einzelkind und hatte deshalb noch keine Erfahrungen aufgrund von älteren Geschwistern. Sie erzählte mir, dass sie erst ein bisschen Angst hatte, einfach so auf eine Mauer zuzurennen. Aber ihre Neugier war dann doch größer als die Angst, und so sprang sie dann schließlich gemeinsam mit ihren Eltern durch die Mauer hindurch. Sicher am Gleis angekommen, kam sie dann aus dem Staunen fast gar nicht mehr heraus. So viele unterschiedliche Zaubererfamilien hatte sie noch nie gesehen. Und viele hatten auch eine Katze, eine Ratte oder eine Kröte mit auf ihrem Gepäckwagen sitzen. Schließlich konnte man dann auch schon das Pfeifen eines heranfahrenden Zuges hören, und der große, rote Hogwarts-Express mit der Nummer 5972 kam am Gleis 9 ¾ zum Stehen. Nun machten sich alle bereit zum Einsteigen, denn man wollte natürlich auch einen guten Sitzplatz ergattern. Wie immer um Punkt 11:00 Uhr setzte sich der Zug dann in Bewegung. Die Fahrt würde ohne Zwischenhalte ungefähr neun Stunden dauern und die Ankunft deshalb voraussichtlich etwa gegen 20:00 Uhr sein. |
Die Fahrgäste des Hogwarts-Expresses sind, wie der Name schon sagt, ausschließlich die Schülerinnen und Schüler von Hogwarts. Allerdings fahren auch ab und zu mal Lehrer mit, wie zum Beispiel zu Harry Potters Zeiten Professor Horace Slughorn und der bereits im Mai 1998 verstorbene Professor Remus Lupin. Während der Zugfahrt haben die Schüler die Möglichkeit, Süßigkeiten, Getränke und andere Leckereien zu erwerben. Diese werden von einer älteren Hexe angeboten, die meistens so um die Mittagszeit mit ihrem Servierwagen die Abteile des Zuges abklappert und die Schüler fragt, ob sie gerne etwas bei ihr kaufen möchten. Ihr Angebot besteht zum Beispiel aus Schokofröschen, Bertie Botts Bohnen jeglicher Geschmackrichtung, Lakritzzauberstäben, Druhbels Besten Blaskaugummi, Kesselkuchen, Kürbispasteten und Kürbissaft. Wenn der Hogwarts-Express dann am Bahnhof des Zaubererdorfes Hogsmeade ankommt, warten am Bahnhof bereits Kutschen auf die Schüler, die von Thestralen (unsichtbaren, geflügelten Pferden) gezogen werden. Für die Erstklässler gibt es allerdings einen besonderen Abholdienst. Sie fahren nämlich in Begleitung von Hogwarts' Wildhüter Rubeus Hagrid mit selbst fahrenden Booten über den See zur Schule. Im Schloss werden die Schüler dann direkt von der stellvertretenden Schulleitung begrüßt und anschließend in die Große Halle geführt, wo sie dann nach dem Lied des Sprechenden Huts auf die vier Häuser - Hufflepuff, Ravenclaw, Gryffindor und Slytherin - aufgeteilt werden. Sind dann alle Erstklässler einem Haus zugeteilt worden, wird vom Schulleiter eine Willkommensrede gehalten und anschließend noch gemeinsam gegessen. Nach dem Festessen werden die Erstklässler dann von den Vertrauensschülern ihres Hauses in ihre Gemeinschaftsräume geführt, von wo sie dann auch in ihre Schlafsäle gelangen und sich für ihren ersten Unterrichtstag ausruhen können. Christina Diggory |
Der Tagesprophet |
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Online-ZeitungAusgabe 37 |
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20.09.2020 |
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