Erstes Projekt - Der Prozess Theorien

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Seite 1/8

Der Prozess

Einblicke in die Arbeit der Redaktion - Methoden / Theoretische Ansätze

 


Die Goldküste als Metapher


"Die Metapher ermöglicht uns ungeheuer viel. Wir können durch sie Neues adaptieren, Angst reduzieren, diskursiv Unsagbares formulieren, tiefe Gefühle ausdrücken, denken und Zukunft projektieren" (Lakoff und Johnson 2004).

Ich bin der Überzeugung, dass dieser Grundgedanke von Lakoff und Johnson für das weitere Verständnis unabdingbar ist, wenn wir Alltagskultur als Gefüge von alltäglichem Handeln, Denken und Fühlen verstehen.

Lakoff und Johnson beschreiben die Metapher folgendermassen:

,,Das Wesen der Metapher besteht darin, daß wir durch sie eine Sache oder einen Vorgang in Begriffen einer anderen Sache bzw. eines anderen Vorgangs verstehen und erfahren können." (Lakoff und Johnson 2004)

Nach Lakoff und Johnson werden Metaphern immer konzeptuell verstanden und nicht als isolierte Einzelerscheinungen. Diese Konzepte sind in einem das Denken und Handeln strukturierenden Konzeptsystemen organisiert, das nicht nur reflektiertes Handeln, sondern auch Alltagshandeln, dass nicht reflektiert wird, steuert.

Das Fundament der Metaphertherorie nach Lakoff und Johnson ist die Strukturmetapher. Dabei werden Begriffe aus einem Ausgangsbereich auf einen Zielbereich angewendet. Lakoff und Johnson sprechen dabei von source domain und target domain. Dadurch, dass nur bestimmte Eigenschaften eines Konzeptes angewendet werden, ist die konzeptuelle Metapher immer nur partiell, d.h. gewisse Aspekte werden nicht auf die target domain angewendet.

Da es sich bei "Goldküste" um eine Kompositametapher handelt, soll kurz auf diesen Begriff eingegangen werden. Kompositametaphern sind Deter- minativkomposita der Form AB, bei denen A oder B als metaphorisch verstanden wird. In der Regel ist dies B, also das Grundwort (Determinatum), es sind aber auch Fälle möglich, in denen A, das Bestimmungswort (Determinans), metaphorisch verstanden wird. Die hier zu untersuchende Metapher "Goldküste" entspricht dem zweiten Fall.

Die Metapher "Goldküste" beinhaltet zwei Konzepte. Dazu ein Zitat aus dem Interview mit L.H. aus Herrlibrg:

"Bei der Goldküste ist es schon ein guter Zufall, dass der Begriff doppeldeutig zu verstehen ist."

Diese Doppeldeutigkeit bezieht sich auf die abendlichen Sonnenstahlen und auf den Wohlstand der Goldküste. Um diese Konzepte etwas genauer zu verstehen und die schon erwähnte source domain des metaphorisch verwendeten Determinans "Gold" zu eruieren,


ist ein Blick in das Bedeutungswörterbuch nötig. Die sachliche Definition von "Gold" lautet folgendermassen:

"wertvolles Edelmetall von rotgelber Farbe" (Duden: Das Bedeutungswörterbuch)

Anhand dieser Definition kann sehr schön gezeigt werden, wie die zwei Konzepte der Metapher "Goldküste" funktionieren.

Betrachten wir zuerst die Goldküste unter dem Aspekt der geografisch bedingten Wetterlage. Unsere Alltagserfahrung sagt uns, dass etwas, was von der Sonne bescheint wird, in einem rot-gelben Licht erscheint. Die Farbe wird also von der source domain auf die targent domain übertragen, nicht aber das "wertwolle Edelmetall". Bezüglich diesem Konzept ist also die konzeptuelle Metapher "Goldküste" nur partiell.

Versehen wird die Goldküste als Metapher für einen Ort an dem Wohlstand und Reichtum dominieren, wird die Teildefinition "wertvolles Edelmetall" von der source domain auf die target domain übertragen, nicht aber die Farbe.

Was wertvoll und edel ist, "kann sich nicht jeder leisten, ist nicht für alle zugänglich und hat einen hohen Preis", so der Eintrag im Bedeutungsduden. Nun wird genau dieser Aspekt auf den Zielbereich, auf den Ort Goldküste übertragen.

Die vorangegangenen linguistischen Überlegungen erscheinen an dieser Stelle vielleicht als unpassend und sinnlos, handelt es sich bei diesem Projekt doch um eine kulturwissenschaftliche Analyse. Die Kritik wäre angebracht, würde die Metapher nur als sprachliches Phänomen verstanden werden. Doch nach Lakoff und Johnson ist die Metapher viel mehr als nur eine sprachliche Verwirklichung. Sie ist etwas, was unser ganzes Sein in jeder Hinsicht durchdringt und deshalb Teil des Alltages, der Alltagskulturen ist:

"Wir haben dagegen festgestellt, dass die Metapher unser Alltagsleben durchdringt, und zwar nicht nur unsere Sprache,sondern auch unser Denken und Handeln. Unser alltägliches Konzeptsystem, nach dem wir sowohl denken als auch handeln, ist im Kern und grundsätzlich metaphorisch."(Lakoff und Johnson 2004)


Der Habitusgedanke nach Bourdieu



Werfen wir nochmals einen Blick auf das Zitat von L.H.:

"Bei der Goldküste ist es schon ein guter Zufall, dass der Begriff doppeldeutig zu verstehen ist."

Diese doppelte Metapher, die sich einerseits auf die Sonneneinstrahlung und andererseits auf den Wohlstand bezieht, kann auch unter dem Raumverständnis nach Bourdieu betrachtet werden. Tut man dies, so wird der bewohnte Raum zur "Metapher des sozialen Raums" (Bourdieu zitiert bei Lindner 2003).

 

"Metapher des sozialen Raums" (Bourdieu zitiert bei Lindner 2003).

Was heisst das nun für die Goldküste? Das Prädikat Gold steht nicht nur für die sonnigen Abendstunden, sondern auch für die Menschen, die an der Goldküste wohnen. Bourdieu versteht den bewohnten Raum als "sozial konstruiert und markiert" (ebd.) Nach ihm ist dieser Raum mit Eigenschaften versehen, der somit über einen eigenen Charakter aufweist, einen eigenen Habitus. Dieser Habitus wird zum "Erzeugungsprinzip von Lebensstilen und (deren) Repräsentationen" (ebd.)

Goldküste bezeichnet also nicht nur den bewohnten Raum Bezirk Meilen, sondern auch den sozialen Raum Bezirk Meilen.


Interviews und Mental Maps



Ein Teil des analysierten Forschungsmaterials besteht aus drei Interviewtranskripten und drei Mental Maps. Wobei es sich bei den Interviewten um zwei an der Pfnüselküste wohnhaften Personen und um eine Person von Herrliberg handelt. Alle drei sind zwischen 22-26 Jahre alt und wohnen seit der Kindheit am jeweiligen Ufer. Als Einstieg wurden die Probanden aufgefordert, ihr Ufer zu zeichnen, ihre Erfahrungen und Vorstellungen. Anschliessend wurde auf der Grundlage der entstandenen Zeichnung ein offenes Interview geführt. In einer zweiten Phase mussten die Befragten auch ein Bild von der gegenüberliegenden Küste zeichnen, woran sich ebenfalls ein Gespräch anknüpfte. Das Interview war ein "Sprechen-über" und diente zum Reflektieren des Gezeichneten und bot Raum für Ergänzungen und Deutungen.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wieso überhaupt Interviews mit Bewohner der Zürichseeufer geführt wurden, handelt es sich doch bei diesem Projekt um eine Medienanalyse. Der Entscheid hat etwas mit dem Arbeitsprozess zu tun. Anfänglich stand nicht die mediale Verhandlung der Bilder über die Goldküste im Zentrum, sondern die Verhandlung allgemein. Doch im Verlauf der Erhebungen wuchs das Interesse an einer Medienanalyse immer mehr. Dennoch sollen die Interviews und die Mental Maps nicht einfach ignoriert werden, denn einerseits zeigen die geführten Gespräche und die entstandenen Zeichnungen auf, welche Bilder über die Goldküste existieren und andererseits können sie auch als Vergleich zu der Medienanalyse beigezogen werden, um einen Ausblick zu wagen. Dazu aber mehr auf den letzten Seiten.


Nun soll aufgezeigt werden, worin die Stärken der Mental Maps liegen. Ich stütze mich dabei auf Beatrice Ploch, Ina-Maria Greverus und auf Grundgedanken von Kevin Lynch und Downs und Stea.

Die Mental Map-Forschung betrachtet die "mentale Raumpräsentation" und das "Raumverhalten" als eng zusammenhängend.

Mental Maps ermöglichen das Visualisieren der eigenen Wahrnehmung. Ihre Stärke liegt nach Ploch in der Möglichkeit "subjektiv erfahrene Lebenswelten als ganze zu erschliessen" (Ploch 1994).

Auflage 1 Goldküste 19.12.2011
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