So schnell kann es gehen. Kaum war die – eigentlich verrückte – Idee eines mehr als sechswöchigen Bluesfestivals geboren und innerhalb weniger Monate umgesetzt, sind schon wieder zehn Jahre ins Land gezogen. Und dies, obwohl in den Anfängen der ViennaBluesSpring gerade aus der heimischen Szene heraus nicht minder angefeindet wurde. Dabei findet sich international kein anderes renommiertes Bluesevent, bei welchem Jahr für Jahr eine derart hohe Anzahl an inländischen Acts präsentiert wird. Aber man kennt ja das Schicksal der Propheten im eigenen Land zur Genüge.
Auch was die Unterstützung der öffentlichen Hand angeht, wurden immer wieder Märchen in die Welt gesetzt. Tatsache ist, dass sich der ViennaBluesSpring im weitaus überwiegenden Ausmaß aus Eintrittsgeldern, sprich aus dem geneigten Publikum heraus finanzieren und zudem auch auf den einen oder anderen ehrenamtlichen „Besessenen“ zurückgreifen muss … und erfreulicherweise auch kann. In der weltweiten Bluescommunity besitzt der frühjährliche Bluesreigen hingegen mittlerweile hohes Ansehen, vor allem auch unter den Musikerinnen und Musikern. Diesen ist bewusst, dass angesichts der budgetären Knappheit die Gagen zwar nicht in den Himmel wachsen, doch genießt man sowohl die Gastfreundschaft des Festivals, welche sich zum Beispiel in der Unterbringung und den lukullischen Genüssen äußert, als auch den Respekt des Publikums und der Veranstalter sowie den Ruf Wiens als vielfältige Kulturstadt. Nur so konnte es in den vergangenen Jahren gelingen, absolute Größen der Szene wie Charlie Musselwhite, Kim Wilson oder Eddie „The Chief“ Clearwater in die Bundeskapitale zu locken.
Auch die Jubiläumsausgabe des ViennaBluesSpring wird 2014 vom bewährten Konzept, Blues in allen Variationen zu bieten, nicht abweichen. Hauptspielstätte ist wie gewohnt der REIGEN, wo sich bereits im März Stammgäste wie Popa Chubby oder die Hamburg Blues Band mit Maggie Bell und Woodstock-Legende Miller Anderson einfinden werden, nebst VBS-Debütanten wie Moreland & Arbuckle. Intime, akustische Momente wird einmal mehr das Mozart Haus Vienna bieten, so kehrt etwa einer der unbestritten besten akustischen Blueser der Gegenwart, Doug MacLeod, zum ViennaBluesSpring zurück. Das formidable Theater Akzent wird eine weitere Chicago Blues Night beherbergen, und auch das Haus der Musik ist abermals mit von der Partie.
Die Mischung aus Altbewährtem und Neuem verspricht somit auch in diesem Jahr für jeden Bluesgeschmack Vorzügliches!
Mag. Dietmar Hoscher
Künstlerischer Leiter des Vienna Blues Spring
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