Zeitzeugen erzählen aus der Geschichte des Landkreises
Lüneburg. Sie sind Hunderte, teils Tausende Jahre alt. Und sie erzählen noch heute aus ihrer Vergangenheit: die „Lüneburger Zeitzeugen“. Etwa 40 von ihnen beschreibt der gleichnamige Bildband – und lässt sie aus rund 1000 Jahren Geschichte des Landkreises Lüneburg erzählen.
Die Augen öffnen: Mehr ist fast nicht nötig, um etwas über die Geschichte des Landkreises zu erfahren. Überall erzählen Zeitzeugen aus früheren Jahrhunderten – ob es Mauersteine sind oder Holzbalken, Flüsse oder Bäume. „Wir müssen nur hinhören“, sagen die Autorinnen Carolin George (Text und Fotos) und Berit Neß (Gestaltung und Fotos). „Die allermeisten unserer Zeitzeugen haben mehr erlebt als ein Mensch je erleben kann.“
Sie erzählen von der Zeit, als Bardowick und Lüneburg groß und reich geworden sind, sie erzählen von Kämpfen der Menschen gegen ihre Herrscher, von neuen Ideen, an die die Menschen glauben und nach denen sie ihr Leben ausrichten. Und sie erzählen immer wieder vom Salz. Dem Salz, das die Lüneburger aus der Sole im Untergrund gesiedet haben – und ohne das die Region heute eine andere wäre. Sie erzählen auch von Familien, die seit vielen Hundert Jahren in der Region leben. Oft sogar im selben Haus oder mit demselben Beruf.
Die Eiche vor der Kirche in Hittbergen hat vielleicht schon Heinrich den Löwen gesehen, den großen Welfen-Herrscher vor 900 Jahren. Die Reste des Lüneburger Kalkbergs zeugen nicht nur von der Zeit, als Herzöge über die Bürger herrschten. Sondern auch von der Kettenstrafanstalt zu seinen Füßen. Eine Stiftung, die Lüneburger im Jahr 1127 gebildet haben, unterstützt noch heute soziale Einrichtungen. Eine Druckerei, die ein Lüneburger im Jahr 1416 gegründet hat, produziert noch heute Bücher. Und gehört noch heute seinen Nachfahren. Die verlassenen Türme am Elbufer erinnern an die Zeit, als der Landkreis auf zwei Staaten verteilt war. Gedenksteine erinnern an die Menschen, die im Landkreis gestorben sind, weil sie an etwas glaubten, das ein Regime für falsch hielt.
Die Autorin Carolin George hat die Zeitzeugen zum Sprechen gebracht und lässt Geschichte spannend und unterhaltsam erfahrbar machen. Für Ästhetik und Lesbarkeit hat die Grafikerin Berit Neß sich für großformatige, meist ganzseitige Fotos der fast 40 Zeitzeugen entschieden. Eine übersichtliche Zeittafel ordnet die Zeitzeugen in ihre historische Umgebung ein und erwähnt Ereignisse, die die Zeugen nicht erzählen.
Die Initiative zu dem Band hatte Landrat Manfred Nahrstedt, finanziert hat das Projekt die Sparkassenstiftung Lüneburg. Als Verleger fungiert Christian von Stern.
„Lüneburger Zeitzeugen – 1.000 Jahre im Landkreis verwurzelt“ mit 144 Seiten erscheint im Chamäleon Verlag Lüneburg und ist ab sofort im Buchhandel in Stadt und Landkreis Lüneburg sowie in der Tourist-Information für 24,80 Euro erhältlich.
Carolin George arbeitet als freie Journalistin in Lüneburg, Berit Neß betreibt ein Büro für Grafik und Gestaltung. Gemeinsam sowie mit den Kollegen Andreas Tamme und Hans-Jürgen Wege hat das Team unter dem Namen „kreativ kontor“ seit 2009 diverse Bildbände über die Region gestaltet: Augenblick in Lüneburg, Lüneburger Einblicke sowie Leben am Fluss. Außerdem gibt die Gruppe seit 2008 den Fotokalender „Das ganze Jahr Lüneburg“ heraus.
Sozialausschuss: Datenbank für Kurzzeitpflege auf dem Weg
(lk/eb) Freie Kurzzeitpflege-Plätze im Landkreis Lüneburg sollen künftig in einer Datenbank erfasst und damit Angehörigen die oftmals schwierige Suche nach einer vorübergehenden stationären Pflege erleichtert werden. Wie der Sozialausschuss am Donnerstag (17. Juli 2014) beschloss, wird die Kreisverwaltung nun in konkrete weitergehende Verhandlungen über eine mögliche Kostenteilung mit der Hansestadt Lüneburg und den Anbietern stationärer Pflege eintreten.
Die Idee zu der Internetplattform entstand in einer der insgesamt vier Projektgruppen der Alten- und Pflegekonferenz. Die Gruppen beschäftigen sich jeweils mit den Themen Wohnen im ländlichen Raum und in der Hansestadt Lüneburg, Mindestanforderung Wohnen, Informationspolitik/Netzwerke bilden und dem Thema Ausbilden und Binden von Arbeitskräften.
Zudem wird die Kreisverwaltung die Zusammenarbeit mit dem Diakonieverband in der Schuldner- und Suchtberatung für die Arbeitslosengeld II-Empfänger in den kommenden vier Jahren bis 2018 fortsetzen. 2015 ist eine Kostenerstattung von 36.000 Euro vorgesehen, die jährlich um 500 Euro erhöht wird. Der Landkreis Lüneburg ist als kommunaler Träger für die Eingliederungshilfen zuständig. Seit Einführung der Grundsicherung für Arbeitssuchende bietet der Diakonieverband Lüneburg dieses zusätzliche Beratungsangebot der Schuldner- und Suchtberatung an.
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