Elb - Zeit |
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Online-Zeitung |
02.07.2014 |
Der Bau des alten Elbtunnels begann am 6.Mai 1907 unter der Führung der Firma Philipp Holzmann & Cie und galt damals als technisches Wunderwerk. Er war der erste Flusstunnel auf dem europäischen Kontinent. Der alte Elbtunnel wurde gebaut um den Fährbetrieb auf der Elbe zu entlasten, denn die Zahl der Hafenarbeiter stieg zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts sehr stark. Die Erbauer verlegten von 1907 bis 1911 tief im wasserdurchtränkten Schlick des Elbgrundes zwei Röhren zwischen den St. Pauli Landungsbrücken und dem Hafengebiet Steinwerder. Mit Luftdruck wurde während der Bauphase das Eindringen von Wasser und Schlick verhindert, bis der Tunnel abgedichtet und mit einer Betonschicht versiegt wurde. Der Elbtunnel wurde im Schildvortriebsverfahren mit Druckluft gebaut und führt mit einer Tiefe von 24 Meter von St. Pauli Landungsbrücken nach Steinwerder, der sich am Südlichen Ufer der Norderelbe befindet. Insgesamt beträgt die Länge des alten Elbtunnels 426,5 Meter. Für den Tunnel wurde aufgrund von Platzmangel keine Zufahrtsrampe angelegt. Stattdessen wurden für die Fahrzeuge Aufzuge gebaut, die sich jeweils an einer Uferseite mit vier Schächten und je einen Fahrkorb befinden. Zunächst war der Tunnel für Fußgänger nur über feste Treppen und zwei Personenaufzüge zugänglich, die in das Schachtgebäude führten. Im Jahre 1959 wurden im Rahmen einer Modernisierung zusätzlich zu diesen Treppen die damals längsten freitragenden Rolltreppen Deutschlands nachgerüstet. Nachdem die Fahrtreppen 1991 nicht den Vorgaben der TÜV entsprachen wurden diese 1993 entfernt und stattdessen auf jeder Seite durch einen zusätzlichen Personenaufzug ersetzt. Insgesamt waren 4400 Arbeiter am Bau des Elbtunnels beschäftigt. Sie stammen aus verschieden Nationen wie Polen, Russland, Italien, Skandinavien, Niederlande und Belgien. Sie hatten mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Trotzdem soll der Andrang auf die Arbeitsplätze groß gewesen sein. Denn die überwiegend schwere Arbeit bei Tunnelbau ergab einen relativ hohen Verdienst: etwa 60 bis 76 Pfennig die Stunde. (in 0.31 cent bis 0.39 Cent) Dazu kam je nach Einsatz eine Druckluftprämie von 100 Mark im Monat. (51.13 Euro)Nur die Personen die vom Arzt als geeignete Arbeiter angesehen wurden dürften im Tunnelbau arbeiten. Es gab eine vorgegebene Arbeitsvorschrift die aussagte wie viele Stunden die Arbeiter am Tag arbeiten mussten. Der erste Tag bestand aus vier Stunden Arbeitszeit. Sechs Stunden am zweiten Tag und ab dem dritten Tag war eine Arbeitszeit von acht Stunden vorgegeben. Die Gesamtkosten betrugen 10,7 Millionen Goldmark (5.482.070 Euro)
Aus dem Buch: "der alte Elbtunnel" von Sven Bogua |
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