Elb - Zeit |
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Online-Zeitung |
02.07.2014 |
Rückblickend war der Bau des alten Elbtunnels nicht frei von Gefahren und Nachwirkungen. Der 426,5m lange Unterwassertunnel erlebte 3 Tote, 74 schwer- und 615 leicht erkrankte Arbeiter. Bauleiter Stockhause gab den Arbeitsauftrag vor, dass auf beiden Elbufern Schächte ausgehoben werden sollten. Mit jeweils sechs Metern Durchmessern sollten Röhre gebaut werden. Um das Eindringen von Wasser zu verhindern, musste mit Druckluft gearbeitet werden. Mit Schleusen wurden die Arbeiter langsam an den höheren Druck gewöhnt und mit Geld für die möglichen Gefahren entschädigt. Pro Mann zahlten die Arbeitgeber 100 Mark "Druckluftprämie" pro Monat an die Arbeiter. Selbst der eigens angeheuerte Arzt Arthur Bonstein konnte nicht verhindern, dass immer wieder Arbeiter krank wurden. Viele Arbeiter, die unter hohem Druck gearbeitet hatten, kippten häufig noch im Baubüro um oder wurden auf dem Weg nach Hause ohnmächtig. Es ging so weit, dass Arbeiter, die weiter weg wohnten, dazu verpflichtet wurden zu zweit nach Hause zu laufen. Nach der Fertigstellung des Unterwassertunnels im Jahre 1911 zählte Stockhausen die Zahl der Luftdruckerkrankungen. Stockhauser war der Meinung, dass die Zahl der Erkrankten hätte geringer sein können. Außerhalb der Arbeitszeit, tendierten viele Arbeiter dazu ihren Alkoholkonsum zu steigern, welches wiederum einen Einfluss auf die Erkrankung hatte und diese verschlimmerte. Bei der "Luftdruckkrankheit" bilden sich Gasblasen im Körperinneren. Als Alarmsignal wurden zwei Tiere eingesetzt um die Arbeiter zu warnen, wenn Sauerstoffmangel herrschte. ein Hund und ein Affe hielten sich regelmäßig vor dem Bohrschild auf. Da beide Tierarten besonders empfindlich auf Sauerstoffmangel reagieren, würden diese in Ohnmacht fallen, schrieb Buchautor Witthöft. Aus dem Buch. "die 4. Röhre des Elbtunnels in Hamburg" |
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